Cixin Liu – Die wandernde Erde
Physikalische Unmöglichkeiten poetisch und ästhetisch erzählt
Die Graphic-Novel „Die wandernde Erde“ von Christophe Bec und Stefano Raffaele, in der deutschen Übersetzung 2021 beim Splitter Verlag erschienen, basiert auf die gleichnamige Kurzgeschichte vom berühmten und weltweit erfolgreichen Science-Fiction-Autor Cixin Liu. Bec kennt man bereits von diversen Sci-Fi und Mysterie Serien. Mit Raffaele hat Bec bereits als eingespieltes Duo diverse Veröffentlichungen getätigt.
Die Cixin Liu Graphic Novel Collection versammelt Künstler_innen aus allen Teilen der Erde, die in unterschiedlicher Formation die komplizierten Stoffe von Liu in künstlerische Text-Bild-Komposita übertragen.
Die wandernde Erde sorgt dabei vor allem bei Hard-Science-Fiction Fans für viel Verärgerung. In einem für Cixin Liu unüblichen Maß, werden hier physikalische Gesetzmäßigkeiten naiv über Board geworfen.
Wer sich mit Astrophysik noch wenig bis gar nicht beschäftigt hat, wird hier wohl drüber hinwegsehen können. Unter dieser Prämisse betrachtet, ist „Die wandernde Erde“ eine wunderschöne und philosophische Aufarbeitung von Liu’s Stoff.
Die Zeichnungen kommen modern und detailreich daher. Die Gesichter der Protagonisten sind in einer Art und Weise gezeichnet, die es ermöglicht, die Emotionen der Charaktere nachzuspüren. In dem Buch verstecken sich auch zwei Faltpanoramen, durch die man als Rezipient immersiv in das Setting der Geschichte eintauchen kann.
Besonders beeindruckend gestaltet sind auch die Bilder von extraterrestrischen Objekten daher. Für Menschen, die sich gerne selbst dabei erwischen, an einem wolkenlosen Sommerabend den Nachthimmel anzuschmachten, gibt es hier visuelle Feinschmeckerhäppchen. Insgesamt bleibt nur zu sagen, dass Fans von Science-Fiction, die es mit physikalischer Korrektheit nicht ganz so genau nehmen, mit dieser Graphic-Novel ihr Glück finden könnten. Vielleicht können hier ja sogar Physik Nerds einmal ihre Big Bang Theorie WG verlassen, um sich jenseits von Naturgesetzen einfach in ein ästhetisches Kunstwerk fallen zu lassen.
Erschienen am: 28.04.2021
Szenario Cixin Liu, Christophe Bec Zeichnung Stefano Raffaele
Übersetzg. Maximilian Schlegel
Einband Hardcover Seitenzahl 128 Band 1 von 16
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