Sentient – Kinder der K.I.
Beklemmende Sci-Fi Story mit sorgsamen Boardcomputer
Sentient – Kinder der K.I von Jeff Lemire und Gabriel Walta ist eine in sich abgeschlossene Geschichte über ein Kolonisierungsschiff, auf dem durch unglückliche Entwicklungen die Board K.I. Valarie die Obhut über die Kinder übernehmen muss. Das Setting und die Geschichte sorgen für leichte klaustrophobische „Lost in Space“ Momente, ähnlich, wie man es auch von den Alien-Filmen kennt.
Dabei wird das ganze durch Gabriel Walta in gedeckte erdige Töne verpackt, die allem Anschein nach ein wenig die mütterliche Geborgenheit, die durch den Boardcomputer Valerie auf der U.S.S. Montgomery inszeniert wird, widerzuspiegeln. In Szenen, in denen die Kinder das Schiff verlassen, verblasst auch die Farbe in kühlere Töne, fast so als wollte uns Gabriel Walta hier vor drohenden Gefahren und der unwirtlichen Umgebung des Alls warnen. Die Zeichnungen von Walta haben kindliche Nuancen und sind alles andere als fotorealistisch. Dieser besondere Stil unterstreicht aber vorzüglich die Atmosphäre und erleichtert es, sich in die kindlichen Perspektiven, die ja tragend für die Geschichte sind, hineinzuversetzen.Walta und Lemire hätten sich für die Charakterentwicklung ein wenig mehr Zeit lassen können. Die maßgebliche Entwicklung der Hauptprotagonisten geschieht innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden krisenhaften Momenten und wirkt dadurch etwas ad hoc und konstruiert. Insgesamt legt das Duo Lemire/Walta hier aber eine solide Arbeit ab, die in ihren Ansätzen sehr innovativ daherkommt, jedoch in der Umsetzung teilweise nur an der Oberfläche der Möglichkeiten kratzt, die diese Geschichte geboten hätte.