Eine kurze Geschichte eines langen Krieges (Rezension)

Eine kurze Geschichte eines langen Krieges Beitragsbilde

Informativer Sach-Comic über die Konfliktlinien zwischen Russland und der Ukraine

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine stellt eine neue Dimension geopolitischer Machtspiele dar. Dabei hat die Ideologie, die diesen Krieg befeuert, eine lange historische Tradition, die von Putin neu entfacht wurde. Mariam Naiem nimmt uns mit auf eine Reise in die historischen Konfliktlinien zwischen Russland und der Ukraine und spannt den Bogen dabei bis in die Gegenwart. Yulia Vus und Ivan Kypibida haben die Illustrationen zu diesem Sach-Comic beigetragen. Wir wagen einen Blick in diese Neuerscheinung des Avant-Verlages.

Eine kurze Geschichte eines langen Krieges

Mariam Naiem geht in ihrem Sach-Comic „Eine kurze Geschichte eines langen Krieges“ weit zurück in die Vergangenheit. Sie arbeitet die Geschichte der Ukraine und Russlands vom mittelalterlichen Großreich der Kiewer Russ bis in die Gegenwart auf. Dabei blickt sie auch auf die Christianisierung der Region und die Auswirkungen der Religion auf die Ideologien, die gegenwärtige Konfliktlinien beeinflussen. Mariam Naiem arbeitet mit vielen Originalquellen, die sich in einem gut sortierten Quellenverzeichnis am Ende des Comics finden. Dabei lässt sich schnell feststellen, dass es auch schon in der Vergangenheit düstere Episoden in der russisch-ukrainischen Beziehung gab, die ihren brutalen Höhepunkt unter anderem im Holodomor – das gezielte aushungern der ukrainischen Bevölkerung durch die Sowjet-Machthaber – fand. Dieses Ereignis wurde von vielen Staaten der Welt als Völkermord anerkannt und prägt bis heute die Beziehung zwischen Russland und der Ukraine.

Illustrationen mit didaktischem Ansinnen

Die Illustrationen von Yulia Vus und Ivan Kypibida helfen dabei, die komplexen Zusammenhänge in der historischen Entwicklung des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine zu verstehen. Sie arbeiten mit Info-Tafeln und starken Symbol-Bildern und tragen so zu einem gelungenen Lesefluss bei. „Eine kurze Geschichte eines langen Krieges“ ist so trotz der Informationsdichte sehr zugänglich und interessant gestaltet.

Klare Empfehlung

Wen die Zusammenhänge des russisch-ukrainischen Konflikts interessieren, findet mit „Eine kurze Geschichte eines langen Krieges“ einen gelungenen Einstieg in das Thema. Dabei nutzt Mariam Naiem allerhand Quellen und listet sie in einem eigenen Quellenverzeichnis auf. Das garantiert einen Blick auf den russischen Angriffskrieg, der jenseits von russischer Kriegspropaganda zu einem wirklichen Verständnis des konflikthaften Verhältnisses zwischen der Ukraine und Russland führt. Die Illustrationen sorgen für einen angenehmen Lesefluss und helfen mit ihrem symbolhaften Charakter Zusammenhänge besser zu verstehen. Das ist didaktisch so gut gelungen, dass „Eine kurze Geschichte eines langen Krieges“ auch eine Empfehlung für den Einsatz im schulischen Kontext erhalten muss.

Eine kurze Geschichte eines langen Krieges

RUSSLAND GEGEN DIE UKRAINE

Text: Mariam Naiem

Zeichnungen: Yulia VusIvan Kypibida

Übersetzung aus dem Ukrainischen von Daria Velychko

Veröffentlichung: Oktober 2025 | jetzt erhältlich

ISBN: 978-3-96445-152-1

104 Seiten, Flexcover

18 x 27 cm, vierfarbig

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