#Erstkontakt (Rezension)

#Erstkontakt_ Beitragsbild

Wenn ein Social Media Beitrag außer Kontrolle gerät und ein abgeschiedenes Örtchen zur Touristensensation werden lässt

In #Erstkontakt, 2024 auf Deutsch erschienen beim Avant Verlag, entführt uns Bruno Duhamel auf eine humorvolle Expedition in die schottischen Highlands. Der ehemalige Fotograf Doug führte hier bisher ein zurückgezogenes Leben, bis ein unerwarteter Schnappschuss alles verändert. Der Comic thematisiert auf brillante Weise die chaotische Dynamik der sozialen Medien und deren Einfluss auf das individuelle Leben.

Ein Anti-Held par excellence

Doug ist ein Anti-Held, der mit Selbstzweifeln kämpft und in der Abgeschiedenheit Schottlands lebt. Als er durch Zufall ein mysteriöses Wesen am See fotografiert und das Bild auf dem sozialen Netzwerk „Twister“ teilt, löst er eine Lawine an Ereignissen aus. Schon bald zieht es eine Schar von Journalisten, Umweltschützern und Schaulustigen in die ansonsten ruhige Region.

Duhamel gelingt es in #Erstkontakt, durch diesen Plot den Wahnsinn von viralen Trends zu illustrieren. Doug wird zum unfreiwilligen Protagonisten eines Phänomens, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt. Die verschiedenen Charaktere, die durch Dougs Schnappschuss angelockt werden, zeigen die unterschiedlichen Motivationen und das Spektrum an Reaktionen auf die Hysterie der sozialen Medien.

Ganz schön Funny

Der Zeichenstil von #Erstkontakt ist durchweg im Funny-Stil gehalten und verleiht dem Comic eine erfrischende Leichtigkeit. Mit lebendigen Farben und überzeichneten Charakteren fängt er die Absurdität der Situation auf brillante Weise ein. Der Comic spielt mit Klischees und übertreibt sie, um die Realität der sozialen Medien zu reflektieren. Die Bilder sprechen für sich und vermitteln die chaotische Energie, die entsteht, wenn das Streben nach Aufmerksamkeit überhandnimmt.

Gesellschaftskritik und zeitlose Relevanz

Ein zentrales Thema von #Erstkontakt ist die unberechenbare Natur von Social Media. Duhamel kritisiert auf witzige Art und Weise die Hysterie, die entsteht, wenn virale Inhalte das Leben von Einzelnen und Gemeinschaften beeinflussen. Die Frage nach dem Preis des Ruhms in einer Welt, in der Likes und Follower oft mehr zählen als echte menschliche Verbindungen, wird eindrucksvoll beleuchtet.

Obwohl der Comic bereits 2019 seine Erstveröffentlichung feierte, und damit nicht alle aktuellen Trends erfasst, bleibt seine Botschaft relevant. Die Charaktere und deren Erlebnisse zeigen, wie wichtig es ist, in einer zunehmend digitalen Welt das Menschliche nicht aus den Augen zu verlieren. Duhamel lädt uns ein, über unsere eigene Beziehung zu sozialen Medien nachzudenken und die Konsequenzen unseres Handelns im Netz zu reflektieren.

Unterhaltsame Lektüre

Insgesamt ist #Erstkontakt von Bruno Duhamel eine gelungene Mischung aus Humor, satirischer Gesellschaftskritik und tiefgründigen Themen. Die erfrischende Erzählweise und der humorige Zeichenstil machen den Comic zu einer kurzweiligen Lektüre, die nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Duhamels Werk ist eine Einladung, die Absurditäten der digitalen Welt mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Wenn du auf der Suche nach einem Comic bist, der sowohl zum Schmunzeln als auch zur Reflexion anregt, dann ist #Erstkontakt genau das Richtige für dich.

#Erstkontakt Beitragsbild
© Avant Verlag

#Erstkontakt

Text & Zeichnungen: Bruno Duhamel

Übersetzung aus dem Französischen von Lilian Pithan

Veröffentlichung: August 2024 | jetzt erhältlich

72 Seiten, Hardcover

24 x 32 cm, vierfarbig

ISBN: 978-3-96445-045-6

22,00 €

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