Abenteuerliche Jagd nach altertümlichen Artefakten quer durch das All

Im One-Shot Space Relic Hunters von Sylvain Runberg (Story) und Grun (Zeichnungen), geht es heiß her. Eine Clique zwielichtiger Reliquienjäger begibt sich auf eine abenteuerliche Reise auf der Suche nach einem mächtigen alten Artefakt. Natürlich sind sie nicht die einzigen Interessenten. Konflikte sind vorprogrammiert! Die deutsche Ausgabe von Space Relic Hunters ist kürzlich beim Splitter Verlag erschienen. Wir wagen einen Blick auf Runbergs Werk!

Indiana Jones im intergalaktischen Gefilden

Sylvain Runberg ist kein unbeschriebenes Blatt. Im Sci-Fi-Genre machte er sich bereits einen Namen durch Reihen wie Orbital oder auch On Mars_. Bei Space Relic Hunters mischt er Indiana Jones Motive mit Science-Fiction. Warum nicht? Beides passt hervorragend zusammen. Dabei sind seine Charaktere ähnlich wie Indiana Jones auch Anti-Helden, die dem Alkohol frönen, versteckte Identitäten haben oder Deserteure sind.

Runberg schickt seine Charaktere auf eine wilde Reise quer durch die Galaxy. Dabei erleben wir unterschiedliche Planeten und Spezies, die unserer Crew nicht immer wohl gesonnen sind. Freunde von Abenteuergeschichten dürften daran ihre große Freude haben.

Religionskritik ganz beiläufig

Der Plot dreht sich um ein religiöses Artefakt. Diesen Aufhänger nutzt Runberg, um immer wieder Seitenhiebe auf jegliche Form von religiösen Fanatismus zu verteilen. Dabei lassen sich für den kritischen Leser auch schnell Bezüge zur Realität herstellen. Ein Schelm, wer Böses denkt!

Detaillierte Zeichnungen und fantastisches Worldbuilding

Grun’s Zeichnungen weisen einen hohen Detailgrad auf. Es gibt viel auf den einzelnen Panels zu entdecken. Dabei erschafft er mit seinen Zeichnungen eine kohärente, in sich stimmige Welt, mit ausgefallenen Charakteren und einer eigenwilligen Flora und Fauna. Auch die Kolorierung kann durch ihre dynamische Gestaltung überzeugen. Im Gegensatz zu den vielen digitalen seelenlosen Illustrationen anderer Künstler, gewinnt man bei Grun den Eindruck, dass hier noch einiges von Hand gemacht wurde.

Unterhaltsamer One-Shot

Space Relic Hunters verdient eine klare Empfehlung für alle Menschen, die Sci-Fi mögen und Freude an überzeichneten und klischeehaften Charakteren haben. Eine Crew aus Anti-Helden ist ja kein Novum. Spätestens seit Fear Agent von Rick Remender mit seinem versoffenen Hauptdarsteller Heath Huston wissen wir, dass Helden nicht immer moralisch einwandfrei sein müssen und trotzdem große Freude bereiten können. Mit Space Relic Hunters verhält es sich ähnlich. Dabei weiß auch die unterschwellige Religionskritik bestens zu unterhalten. Die Illustrationen von Grun unterstützen den Lesegenuss durch ihre dynamische Koloration und den detaillierten Zeichnungen. Da es sich bei Space Relic Hunters um einen abgeschlossenen Einzelband handelt, ist sie die ideale Lektüre für den bevorstehenden Sommerurlaub.