The Night Eaters 2: Ihre kleinen Schnitter (Rezension)

The Night Eaters 2: Ihre kleinen Schnitter Beitragsbild

Zweiter Teil der hübsch bebilderter urbanen Mystery-Horror-Serie aus der Feder der Autorin von Monstress

The Night Eaters 2: Ihre kleinen Schnitter von Marjorie Liu (Story) und Sana Takeda (Illustrationen) setzt die urban-mystische Horror-Serie um die dämonische Familie Ting fort und führt die Leser erneut in eine bildgewaltige, aber schwer fassbare Erzählung. Die Reihe ist auf Deutsch beim Splitter-Verlag erschienen.

Dämonische Identität und nebulöse Geheimnisse

Im zweiten Band erfahren wir zwar mehr über die dämonische Herkunft der Geschwister Milly und Billy und ihre Schwierigkeiten, mit ihren neuen Kräften umzugehen, doch bleibt der Plot weiterhin wenig greifbar. Vieles wird nur angedeutet und zahlreiche Fragen aus dem ersten Teil bleiben unbeantwortet. Auch die Einführung einer dämonischen Geheimgesellschaft bringt kaum Klarheit, sondern lässt die Handlung eher noch undurchsichtiger wirken. Die Erzählung wirkt verschachtelt und verläuft sich in gewollter Komplexität, ohne wirklich Substanz oder Tiefe zu bieten.

Atemberaubende Illustrationen von Sana Takeda

Die größte Stärke von The Night Eaters 2 ist zweifellos die Arbeit von Sana Takeda. Ihre stimmungsvollen, detailreichen Illustrationen fangen eine düstere, fast morbide Atmosphäre ein, die zwischen Horror und Melancholie schwebt. Sie setzt kräftige Grüntöne und verschwommene Lichtakzente ein, die die Szenen in einem unheimlichen Licht erscheinen lassen, wie in einem alten, verlassenen Gewächshaus. Takedas Kunst verleiht der Geschichte eine faszinierende visuelle Tiefe und transportiert das düstere Setting meisterhaft, sodass man sich dem Horror nicht entziehen kann. Doch die Stärke der Bildsprache allein reicht nicht aus, um die inhaltlichen Schwächen der Story auszugleichen.

Eine anspruchsvolle Erzählung mit mangelnder Struktur

Während die Optik überzeugt, bleibt die Erzählung unübersichtlich und schwer zugänglich. Die Story wirkt oft gezwungen kompliziert und bleibt dabei weitgehend oberflächlich. Die Charaktere und ihre Motivationen werden kaum klarer als im ersten Band, was den Zugang zur Geschichte erschwert. Statt inhaltliche Tiefe zu entwickeln, scheint die Geschichte mit ihrer undurchsichtigen Struktur und den vielen losen Enden eine Verwirrung zu erzeugen, die eher frustriert als fesselt. Leider bleibt dadurch auch das Interesse an den Hauptfiguren begrenzt.

Visuelles Highlight mit schwacher Erzählstruktur

The Night Eaters 2: Ihre kleinen Schnitter besticht vor allem durch die beeindruckenden Illustrationen von Sana Takeda, die den Horror der Geschichte auf visueller Ebene meisterhaft einfangen. Die Story selbst jedoch lässt zu viel offen, ist unnötig kompliziert und bietet wenig Anknüpfungspunkte für den Leser. Für Fans kunstvoller und atmosphärischer Zeichnungen ist dieser Band durchaus ein Genuss, doch wer sich eine klare und packende Handlung wünscht, wird von der Serie eher enttäuscht sein.

The Night Eaters 2: Ihre kleinen Schnitter

ISBN: 978-3-98721-243-7

Erschienen am: 24.10.2024

Szenario Marjorie Liu

Zeichnung Sana Takeda

Übersetzg. Bernd Kronsbein

Einband Hardcover, Bookformat

Seitenzahl 272

Band 2 von 3

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