Crossover 2: Die Groschenheft-Plage (Rezension)

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Crossover 2 ist vor allem eines: Selbstironisch und meta!

Im Splitter Verlag ist Band 2 von Crossover: Die Groschenheft-Plage kürzlich auf Deutsch erschienen. Wir wagen einen Blick in die abgedrehte Ode an die Comicszene.

Morde an Comickünstler

Mit einer gehörigen Portion Meta-Humor müssen auch im zweiten Band von Crossover wieder einige berühmte Comicautoren das Zeitliche segnen. Den Plot der Handlung bestimmt dabei vor allem die Frage nach den Mördern und ihren Beweggründen.

Der berühmte Comicautor Chip Zdarsky kommt dabei sogar in den Genuss sich selbst zu treffen und mit sich selbst in Löffelchenstellung einzuschlafen. Donny Cates teilt hier mutig und mit viel Witz gegen seine Zunft aus. Bei diesen liebevollen Neckereien nimmt er sich selbst nicht aus, hat er doch eine handlungsbestimmende Rolle.

Meta-Ebenen-Exzess

Donny Cates liefert in Crossover 2: Die Groschenheft-Plage einen wahren Meta-Ebenen-Exzess ab. Um die Philosophie hinter dieser überbordenden Realitäten-Scharade in Gänze zu verstehen, muss man Crossover vermutlich mehrfach lesen. Vielleicht offenbart sich aber auch dann kein tieferer Sinn mehr. Teilweise wirkt es so, als würde Donny Cates sich mit seiner Handlung übernehmen. Das merkt er streckenweise – ebenfalls wieder auf einer Meta-Ebene – auch mit der Kommentatorenstimme, die den Comic begleitet, selbstkritisch an. Etwas weniger Meta hätte dem Comic sicher gutgetan, ist doch der selbstironische Blick auf die Comicindustrie schon innovativ genug.

Künstlerisch nur solide

Aus künstlerischer Perspektive schwankt die Qualität der Arbeit stark. Einige Passagen wirken teilweise etwas zu digital und dadurch charakterlos. Dieser etwas kühle Stil stört die Immersion bei der Lektüre. Auch die Charaktere bleiben durch ihre Gestaltung teilweise etwas flach und es fällt schwer Empathie mit ihnen zu entwickeln. Diese Kritik trifft allerdings nicht den gesamten Band. Das liegt daran, dass unterschiedliche Zeichner in den verschiedenen Issues am Werke waren.

Wenig Einsteigerfreundlich

Selbst nach der Lektüre des ersten Bandes, fällt es schwer, der Geschichte von Crossover 2: Die Groschenheft-Plage zu folgen. Die verworrene Handlung mindert dabei teilweise den Lesespaß und es stellt sich vor lauter Meta-Ebenen eine gewisse Ratlosigkeit ein. Positiv hervorzuheben ist allerdings der einzigartige Fan-Service von Cates, der Comicnerds mit ordentlich Futter versorgt. Wer sich ein wenig mit der Comicindustrie auskennt, wird mit vielen Querverweisen, Easter Eggs und bekannten Charakteren versorgt. Das sorgt für das ein oder andere Schmunzeln bei der Lektüre. Wie schön, dass es noch Menschen gibt, die über so viel Selbstironie verfügen. In dieser Hinsicht kann Crossover 2: Die Groschenheft-Plage ganz klar punkten!

© Splitter Verlag 2023

Crossover 2: Die Groschenheft-Plage

ISBN: 978-3-96792-272-1

Erschienen am: 22.03.2023

Szenario Donny Cates

Zeichnung Geoff Shaw

Übersetzg. Katrin Aust

Einband Hardcover, Bookformat

Seitenzahl 176

Band 2 von X

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