Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin (Rezension)

Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin Beitragsbild

Mutierte Schildkröten für Erwachsene

Der Splitter Verlag sorgte mit der Ankündigung zur Veröffentlichung diverser Turtles-Stoffe für große Furore im Netz. Fans brachen in Begeisterungsstürme aus und die erste Auflage war in kurzer Zeit vergriffen. Als jemand, der in den 90ern mit der Turtles-Zeichentrickserie aufgewachsen ist, und danach den Kontakt zu den kampferprobten Reptilien verloren hat, war die Ankündigung von Splitter ein aufregender Grund, um nochmal in die Thematik einzutauchen. Was Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin mit mir beim Lesen gemacht hat, erfahrt ihr im Folgenden!

Das Motiv des einsamen Rächers

Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin spielt im dystopischen New York der Zukunft. Michelangelo hat geschworen, Rache für seine getöteten Brüder und Meister Splinter zu nehmen. Die Rachegelüste haben Hiroto im Visier, einen Nachkommen der Familienlinie von Schredder. Er und sein Footclan, tyrannisieren ganz New York und tragen außerdem die Verantwortung für den Tod von Michelangelos Familienmitglieder. Nach einem ersten missglückten Racheversuch, erfährt Michelangelo, dass April O’Neil noch lebt. Sie organisiert den Widerstand im Untergrund zusammen mit ihrer Tochter Casey Marie. Casey beweist großen Kampfeswillen, handelt aber doch immer wieder recht ungestüm. Michelangelo bietet sich ihr als Meister an und trainiert sie für die erbitterte Schlacht gegen Hiroto und dem Footclan….

Erst kam der Schock

Was mir da als Lesestoff vorlag, hatte wenig mit dem zu tun, wie ich die Turtles in Erinnerung hatte. Was für ein Schock! Allein die Tatsache, dass in dieser Handlung 3 der 4 Turtles und Meister Splinter von Beginn an das zeitliche gesegnet haben, war ein harter Einstieg. Nachdem ich aber meine Nostalgie-Brille abgesetzt hatte, konnte ich das Werk als eigenständige Kunst betrachten und diese Kunst hat einiges zu bieten. Kevin Eastman bedient sich an dem klassischen Motiv des einsamen Rächers, der am Ende doch auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Rückblicke und Visionen Michelangelos seiner toten Brüder, liefern den emotionalen und düsteren Rahmen für die eigentlich recht knackige Haupthandlung. Eastman nimmt sich Zeit, den Schmerz Michelangelos nachzuzeichnen und das tut der Geschichte gut.

Stilistisch 1A

Normalerweise bin ich kein Fan von stark digital bearbeiteten Comics, aber im Falle von Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin kann ich sehr gut darüber hinwegsehen. Das liegt vor allem daran, dass Esau Escorza, Ben Bishop, Isaac Escorza und Kevin Eastman sich offensichtlich viele Gedanken über das Charakterdesign gemacht haben. Die düstere Version Michelangelos kann hier voll punkten. Schmerz und Rache scheinen Teil seines Wesens zu sein. Besonders eindrucksvoll ist auch das Charakterdesign der gealterten April O’Neil. Auch ihr steht der Schmerz und die Verzweiflung in Form von tiefen Furchen ins Gesicht geschrieben. Da kann man mal Bravo sagen!

Irgendein Turtles-Bezug empfohlen

Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin macht vieles richtig, erfindet das Rad dabei aber nicht neu. Das Motiv kennen wir bereits aus diversen literarischen Erzeugnissen und trotzdem wissen Kevin Eastman und co mit ihrer Geschichte zu unterhalten, was vor allem auch am starken Charakterdesign liegt. Um sich in die Geschichte einfühlen zu können, empfehle ich zunächst sich einen Bezug zu den Turtles herzustellen. Wer die Ninja-Reptilien bisher noch nicht kannte, wird vielleicht den Schmerz Michelangelos nicht in Gänze nachvollziehen können, oder gar pathetisch finden. Schnappt euch daher zunächst einen der anderen Turtles-Bände, die bald im Splitter Verlag erscheinen und findet einen Zugang. Wenn ihr dann zu The Last Ronin zurückkehrt, werdet ihr euer blaues Wunder erleben! Allen anderen, die sich bereits etwas im Universum der Turtles auskennen kann ich nur wärmstens empfehlen hier zuzugreifen!

Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin

ISBN: 978-3-98721-215-4

Erschienen am: 26.07.2023

Szenario Kevin Eastman, Peter Laird, Tom Waltz

Zeichnung Esau Escorza, Ben Bishop, Isaac Escorza, Kevin Eastman

Übersetzg. Matthias Penkert-Hennig

Einband Hardcover, Bookformat

Seitenzahl 224

Band 1 von 1

© Splitter Verlag

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