Cixin Liu: Der Verschlinger (Rezension)

Cixin Liu: Der Verschlinger Beitragsbild

Eine weitere Geschichte aus dem unendlichen Fundus von Cixin Liu als Comic-Adaption

Regelmäßig erscheinen im Splitter Verlag schon seit einiger Zeit Comic-Adaptionen zu Kurzgeschichten von Cixin Liu. Der moderne Großmeister der asiatischen Science-Fiction-Literatur liefert unentwegt qualitativ hochwertigen und bisweilen auch innovativen Nachschub. Ob die neue Comic-Adaption auch wieder die Science-Fiction-Herzen erobern kann, werdet ihr im Folgenden erfahren.

Der Verschlinger hat Hunger

In der Geschichte von Cixin Liu, ist ein feindlich gesinntes außerirdisches Volk auf dem Weg zur Erde. Diese apokalyptische Botschaft übermittelt ein Wesen, dass in einem abgefangenem Kristall gereist ist, um die Menschheit zu warnen. Das eigene Volk sei bereits dieser Spezies zum Opfer gefallen. Die feindlich gesinnte Spezies schickt schon bald einen eigenen Vorboten zur Erde, um die Menschheit auf ihr Schicksal vorzubereiten. Dieser Verschlinger verdeutlicht relativ schnell das Vorhaben seiner Spezies, indem er nach dem Erstkontakt bereits skrupellos einen Menschen frisst. Die Verschlinger wollen Menschen versklaven und züchten, um sie anschließend im Alter von 60 Jahren, wenn das Fleisch zäh wird (das ist die Vorliebe der Verschlinger) zu fressen. Ein riesiges Generationen-Raumschiff ist die Heimat dieser Verschlinger. Mit diesem riesigen ringförmigen Gebilde umschließen sie ganze Planeten und saugen ihnen die Ressourcen, bis zur totalen Vernichtung allen Lebens, ab. Der einzige wenig versprechende Hoffnungsschimmer scheint ein Deal zu sein, den der Sprecher der Verschlinger mit einem mutigen Colonel als Vertreter der Menschheit eingeht…

Sci-Fi der Superlative

Von Cixin Liu sind wir bereits Geschichten in Superlativen gewohnt. Auch der Plot von Der Verschlinger umspannt mehrere Millionen Jahre und bezieht große Teile des Universums mit ein. Für Science-Fiction Fans kann das spannend und innovativ sein, vor allem weil Liu immer auch spannende moralische und philosophische Fragen mit seinen Themen eröffnet. JD Morvan und Yang Weilin schaffen es adäquat diesen schwierigen Stoff in eine zugängliche illustrierte Geschichte zu verwandeln.

Passend illustriert

Yang Weilin liefert passende Illustrationen zu Lius komplexe Geschichte. Das Erstellen eines sachgemäßen Storyboards scheint in Anbetracht der Komplexität von Cixin Lius Stoffe ein kleines Kunststück zu sein. Weilin und Morvan machen hier wenig falsch. Dabei wirken die Zeichnungen aber eher durchschnittlich und weisen wenig Besonderheiten auf. Der Fokus scheint klar auf das Erzählen der Geschichte zu liegen.

Schöne Ergänzung der Sammlung

Cixin Lius Der Verschlinger ist eine gelungene weitere Adaption von Cixin Lius Graphic-Novel-Sammlung. Wahrscheinlich ist der Stoff dabei vorwiegend für Science-Fiction Fans geeignet und aufgrund der sehr fantasievollen Gedankenmodelle nicht für jeden sofort zugänglich. Für Menschen, die sich gerne mit dem Universum und philosophischen Fragen auseinandersetzen, liefern Yang Weilin und JD Morvan aber eine reizvolle Adaption ab. Der philosophische Unterbau der Geschichte behandelt die ganz großen Themen, wie die Entwicklung von Zivilisationen, moralische Urteile und dem Trieb nach Überleben. Trotz dieser Tiefe, haben Morvan und Weilin es geschafft, die Geschichte gut strukturiert aufzubereiten. Cixin Liu Fans können blind zugreifen und Menschen, die bisher noch keine Berührungspunkte zu Liu hatten, können über die Graphic-Novel schnell einen Einblick in die Machart von Lius Stoffen gewinnen.

© Splitter Verlag

Cixin Liu: Der Verschlinger

ISBN: 978-3-96792-073-4

Erschienen am: 21.06.2023

Szenario Jean-David Morvan

Zeichnung Yang Weilin

Übersetzg. Maximilian Schlegel

Einband Hardcover

Seitenzahl 112

Band 7 von 16

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