The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht (Rezension)

The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht

Eine Geschichte über dämonische Familiengeheimnisse, stimmungsvoll in Szene gesetzt

Marjorie Liu konnte bereits mit der Veröffentlichung von Monstress ein breites Publikum begeistern. Nun legt sie mit der Reihe The Night Eaters nach und betraut Sana Takeda mit den Zeichnungen für dieses eigensinnige Werk. Die deutsche Ausgabe ist im Splitter Verlag erschienen und die Reihe ist auf drei Bände angesetzt. Kann Marjorie Liu hier an den Erfolg von Monstress anknüpfen und den großen Erwartungshaltungen der Fans standhalten?

Eine mysteriöse Familie

Ipo und Keon sind vor langer Zeit aus China in die USA immigriert. Mittlerweile haben die beiden Zwillinge im jungen Erwachsenenalter. Die Zwillinge führen recht erfolglos ein Restaurant und ihre Eltern haben das Gefühl, dass sie noch nicht ganz im Ernst des Lebens angekommen sind. Die Mutter Ipo ist dabei alles andere als freundlich. Sie scheint dauerhaft schlecht gelaunt und Kettenraucherin. Um ihren Kindern den Sprung in ein eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen, verdonnert sie ihre Zwillinge Milly und Billy dazu, mit ihr eine alte verfallene Villa auf der anderen Straßenseite zu renovieren. Diese Villa ist so heruntergekommen und gruselig, dass sie seit Jahren nicht vermittelt werden kann. Milly und Billy müssen schon bald erfahren, dass ihre Mutter eine besondere Verbindung zu diesem Ort hat und Geheimnisse in sich trägt, die einem das Blut stocken lassen…

Planzen über Pflanzen und viel Grün und Blau

The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht fällt durch einen einzigartigen Zeichenstil auf. Die einzelnen Bilder wirken in Teilen fast schon kritzelig und sehr locker gezeichnet. Das ist herrlich erfrischend in Zeiten von stumpfer Marvel-Digitalkunst, jedoch auch zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Die einzelnen Panels sind vor allem in einem Blau/Grünen Farbschema gehalten, was den mysteriösen Touch der Story hervorragend unterstreicht. Die Geschichte fühlt sich streckenweise wie ein Fiebertraum an. Dabei fallen auch die vielen Pflanzen auf. Das Monstera-Blatt als Zierde im Hintergrund ist beim Lesen im Gedächtnis geblieben. Diese Vorgehensweise schafft eine einzigartige Stimmung, in der man sich schnell verlieren kann.

Viele Fragezeichen und eine kleine Portion Horror

Der Auftakt The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht ist sehr mysteriös und lässt uns mit vielen Fragezeichen zurück. Klar wird recht schnell, dass die Mutter Ipo und ihr Mann Keon keine gewöhnlichen Erziehungsberechtigten sind. Der erste Band von The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht nimmt gegen Ende an Fahrt auf und lässt auf einen spannenden zweiten Teil hoffen. Besonders gelungen ist der etwas unkonventionelle Zeichenstil und die Stimmung, die Sana Takeda damit schafft. Inhaltlich ist die Geschichte am Puls der Zeit, nimmt sie doch auch Bezug auf Social Media und das Leben moderner Großstädter. Wer Mystery- und Horrorstorys mag, die sich nicht allzu ernst nehmen, sollte The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht eine Chance geben.

The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht

ISBN: 978-3-98721-242-0

Erschienen am: 25.10.2023

Szenario Marjorie Liu

Zeichnung Sana Takeda

Übersetzg. Bernd Kronsbein

Einband Hardcover, Bookformat

Seitenzahl 208 Band 1 von 3

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